küpper und partner

Leistungen:

1. Konzeption der Analyse:
2. Durchführung der Analyse,
3. Auswertung der Analyse/Diskussion der Ergebnisse.

Die Konzeption der Analyse beinhaltet die Auswahl einer Untersuchungsmethodik sowie die Gestaltung geeigneter Instrumentarien zur
– Feststellung bestehender Arbeitsprozesse/-aufgaben sowie
– Beschreibung erwarteter Veränderungen dieser Prozesse/Aufgaben in sächsischen Bauunternehmen in Verbindung mit Building Information Modeling (BIM).

Im Rahmen der Konzeptionen sollen folgende Ziele erreicht bzw. Produkte entwickelt werden:

1.1 Kriterienkatalog

Der Kriterienkatalog soll aus wissenschaftlicher Sicht die begründete Auswahl für die Analyse geeigneter Unternehmen ermöglichen und Parameter beinhalten, die mit dem Auftraggeber abgestimmt wurden; z. B. Unternehmensgröße (klein, mittel, groß), Geschäftsfeld (Hochbau, Tiefbau, Ausbau), Ausbildungsbetrieb, Auftragscharakter (Umfang bzw. Volumen, Projektgröße); Struktur und Qualifikation der Mitarbeiter*innen (Facharbeiter*innen, mittleres Baustellenmanagement, Unternehmensführung), BIM-Nutzung (z.B. Vorhandensein und Art der genutzten BIM-Software, Einsatz in welchen Bereichen). Die Parameter werden durch den Auftragnehmer wissenschaftlich auf Plausibilität und Konsistenz zur Nutzung als Auswahlkriterien geprüft und bewertet. Mit der Bewertung erbringt der Auftragnehmer eine schriftliche Argumentation (Validitätsprüfung) zur Begründung darüber, dass die gewählten Parameter zielführend für das angestrebte Analysevorhaben sind und eine entsprechende Validität als Auswahlkriterien aufweisen. Bei begründetem Anlass werden in Absprache mit dem Auftraggeber die Parameter ergänzt und die Auswahlkriterien verfeinert oder vergröbert. Der Auftragnehmer schlägt dem Auftraggeber in geeigneter Anzahl sächsische Bauunternehmen, die Gegenstand der unter Punkt 2 durchzuführenden Analyse sein sollen, in Form einer Übersicht/Liste vor. Zu diesem Zweck stellt der Auftraggeber dem Auftragnehmer eine Listung mit sächsischen Bauunternehmen als Datenbasis zur Verfügung.

1.2 Beschreibung/Gestaltung/Dokumentation der Untersuchungsmethodik und der Instrumentarien zur Datenerhebung

Mit der Untersuchungsmethodik leistet der Auftragnehmer eine strukturierte ggf. in Phasen gegliederte Durchführungsplanung einer Datenerhebung zur Klärung des Forschungsschwerpunktes. Die Gültigkeit der gewählten Untersuchungsmethodik sowie die Eignung der gestalteten Instrumentarien zur Datenerhebung werden vom Auftragnehmer fortlaufend evaluiert und dokumentiert. Notwendige Anpassungen, die den Prozess der Datenerhebung verändern, werden nach Absprache mit dem Auftraggeber in die Dokumentation eingearbeitet. Die im Folgenden genauer beschriebenen Produkte sind in Abstimmung mit dem Auftraggeber zu entwickeln. Zur Nachvollziehbarkeit der Datenerhebung ist der Entwicklungsprozess begründet zu dokumentieren.

1.2.1 Manual zur Vorbereitung und Durchführung einer Betriebsuntersuchung (Begehung und Befragung):

Das Manual fasst die zur Vorbereitung und Durchführung notwendigen Überlegungen strukturiert zusammen. Damit soll es die Instruktion von Personen erleichtern, die mit der Durchführung einer Betriebsuntersuchung und anschließender APA betraut werden. Es enthält dabei neben einem Leittext zur Anwendung der Instrumentarien, z.B.:

(1) Durchführung einer Unternehmensbesichtigung mit wenig strukturiertem Experteninterview;
(2) Durchführung eines halbstandardisierten, unstrukturierten Interviews zur Vertiefung und Schließung von Fragestellungen aus der Unternehmensbesichtigung;
(3) Durchführung einer Arbeitsprozessanalyse auf Arbeitsaufgabenebene mit Hilfe eines strukturierten Fachinterviews;
(4) Zusammenführung der gemachten Beobachtungen und Befragung in Arbeitsprozessmatrizen; zusätzliche Hinweise zum Arbeitsschutz, dem Umgang mit vertraulichen Informationen und dem Einfluss der Untersuchungsbedingungen auf die Aussagekraft der Befragung enthält.

1.2.2 Instrumentarien zur Datenerhebung:
Der Auftragnehmer erbringt das Design funktionaler Interviews, formuliert in einer sachlogischen Struktur:
(1) Erhebung von Daten während der Betriebsbegehung, zur Schaffung eines Überblicks über die gesamte Arbeitsprozesskette im begangenen Unternehmen;
(2) auf den Forschungsschwerpunkt orientierte Vertiefung bzw. ein Nachfragen und Klären von bei der Begehung gemachter Beobachtungen;
(3) Befragung einzelner Facharbeiter*innen, Vorarbeiter*innen, Werkpolier*innen usw. zur Bewältigung von Arbeitsprozessen/aufgaben und
(4) Dokumentation der gemachten Beobachtungen und Befragungen in Arbeitsprozessmatrizen, entlang einer Arbeitsprozessgliederung differenziert nach übergeordneten Einflussfaktoren auf die Gestaltung von Arbeit der Befragten. Der Zeitpunkt der Übergabe der Produkte an den Auftragnehmer soll im Rahmen der durch den Bieter einzureichenden Ablaufplanung bei Angebotsabgabe dargelegt werden. Die Nutzungsrechte an den Produkten: Kriterienkatalog, Validitätsprüfung, Liste geeigneter Bauunternehmen, Manual, Instrumentarien zur Datenerhebung liegen nach formaler Übergabe der Produkte durch den Auftragnehmer an den Auftraggeber und formaler Abnahme durch den Auftraggeber ausschließlich und zeitlich unbegrenzt beim selben. 2. Durchführung der Analyse: Datenerhebung:

2.1 Durchführung der Arbeitsprozessanalysen (Begehung und Befragung):
Der Auftragnehmer führt die Analyse mit Hilfe der unter Punkt 1 entwickelten Untersuchungsmethodik und der Instrumentarien zur Datenerhebung in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber durch. Die erste Kontaktaufnahme mit den Unternehmen, die Gegenstand der Analyse sein werden und die unter Punkt 1.1 definiert wurden, erfolgt durch den Auftraggeber selbst. Die Durchführung der Arbeitsprozessanalyse (Terminierung, Planung, Vorbereitung der Firmen, Begehung und Befragung, Vorbereitung und Umsetzung der Dokumentation) erfolgt durch den Auftragnehmer. Der Auftragnehmer kann geeignete, mit der Durchführung der Begehung und Befragungen betraute Personen eigenverantwortlich bestimmen. Der Auftragnehmer stellt sicher, dass die betrauten Personen die Instrumentarien zur Datenerhebung zielführend einsetzen können. Der Auftragnehmer stellt sicher, dass Beobachtungs- und Befragungsergebnisse im Verlaufe des Vor-Ort-Termins in den Unternehmen in geeigneter Weise festgehalten werden.

2.2 Dokumentation der Arbeitsprozessanalysen:
Die Ergebnisse der Begehung und Befragung im Rahmen der Arbeitsprozessanalyse in den analysierten Unternehmen (Punkt 2.1) werden durch den Auftragnehmer festgehalten und in Form des Produktes einer schriftlichen Dokumentation an den Auftraggeber überstellt. Die Ergebnisse der Arbeitsprozessanalysen werden in einer Weise aufbereitet, die eine umfassende Auswertung in Form einer Diskussion der Ergebnisse (s. Punkt 3 der vorliegenden Ausschreibung) durch den Auftragnehmer ermöglicht. Ein Konzept zu geeigneten Dokumentationsformen (hinsichtlich Effizienz, Ausführlichkeit, Zielführung) ist dem Angebot des Bieters beizufügen. Für den Auftraggeber mindestens erforderlich sind Transkriptionen der Interviewergebnisse sowie aussagekräftige Fotodokumentationen der Begehungen. Der Zeitpunkt der Übergabe der Dokumentationsunterlagen an den Auftragnehmer soll im Rahmen der durch den Bieter einzureichenden Ablaufplanung bei Angebotsabgabe dargelegt werden. Die Nutzungsrechte am Produkt der Dokumentation liegen nach formaler Übergabe der Produkte durch den Auftragnehmer an den Auftraggeber und formaler Abnahme durch den Auftraggeber ausschließlich und zeitlich unbegrenzt beim selben.

3. Auswertung der Analyse:
Diskussion der Ergebnisse Im Rahmen der Analyse sollen folgende Ziele erreicht bzw. Produkte entwickelt werden:

3.1 Mit dem Auftraggeber abgestimmter Bericht auf Grundlage der Analyseergebnisse in Form eines Word-Dokumentes, einschließlich:
3.1.1 Einschätzung der gegenwärtigen und zukünftigen Relevanz von BIM für die sächsischen Bauunternehmen, deren Geschäftsfelder und den am Bau beteiligten Mitarbeitergruppen,
3.1.2 Formulierung der notwendigen Qualifizierungsbedarfe bei den am Bau beteiligten Mitarbeitergruppen und Fachkräften der Lernorte,
3.1.3 Ableitung von Konsequenzen für die Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen entsprechend der festgestellten Qualifizierungsbedarfe.

3.2 Präsentation zu Ergebnissen der Analyse
auf Basis von 3.1 in Form eines PowerPoint-Dokuments. Über den Zeitraum der Auswertung sind mit dem Auftraggeber einmal wöchentlich Absprachen in Form von Projektbesprechungen notwendig (siehe dazu: V.1.). Die Produkte werden dem Auftraggeber in den unter Punkt 3.1 und 3.2 definierten Formate bis zum 30.09.2017 übergeben. Die Nutzungsrechte der Produkte liegen nach formaler Übergabe der Bericht zu Analyseergebnissen, Präsentation sowie eventuell weiterer im Rahmen des Projektes entstandener Produkte durch den Auftragnehmer an den Auftraggeber und formaler Abnahme durch den Auftraggeber ausschließlich und zeitlich unbegrenzt beim selben.

BIM-Analyse, Sachsen

Hintergrund:
Für den BFW Bau Sachsen e.V. haben wir aus einer Ausschreibung den Zuschlag für die Begleitung der BIM-Implementierung erhalten.

Aufgabe:
Die Digitalisierung in der Baubranche wird zunehmend mit der Einführung des Building Information Modeling (BIM) assoziiert. Dies meint die Erstellung digitaler, virtueller Bauwerksmodelle, die anschließend auf der Baustelle realisiert werden und dann als Grundlage für die Betriebsphase dienen. Die Bundesregierung sieht eine umfassende Verwendung von BIM bereits ab 2020 vor. Daher ist es notwendig, die am Bau Beteiligten, die die digitalen Bauwerksmodelle in die Realität umsetzen sollen, entsprechend zu qualifizieren. Inhalt des Vorhabens des Auftraggebers ist es, am Beginn des Qualifizierungsweges der am Bau Beteiligten anzusetzen und die Stufenausbildung der Bauwirtschaft mit der Methode BIM zu verknüpfen. Dazu wird im Projekt ein virtuelles Gebäude als universelle Repräsentationsform und Schnittstelle für alle Lernorte eingeführt. Das Gebäudemodell wird als Ausgangspunkt von Lehr- und Lernarrangements in der Berufsausbildung der Bauwirtschaft erprobt und beispielhaft in der überbetrieblichen Ausbildung eingeführt. Ziel ist die Modernisierung und Attraktivitätssteigerung der Bauberufsausbildung. Um den Einfluss der Digitalisierung auf die gegenwärtige reale Arbeitswelt in der Baubranche und die zukünftigen Veränderungen eingrenzen zu können, ist eine Analyse erforderlich. Mit der Analyse soll der Einsatz von BIM in Relation zu den Arbeitsaufgaben und der Qualifikation der Handelnden geklärt werden. In der Auswertung der Analyse werden Qualifizierungsbedarfe für die am Bau beteiligten Mitarbeitergruppen und das Ausbildungspersonal abgeleitet. Ausgehend von den dokumentierten reellen Arbeitsaufgaben und erwarteten Anforderungen im Kontext des Building Information Modeling, werden Lehr- und Lernarrangements für die Erprobung konzipiert.